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Design-Thinking mit unserer Toolbox – Jung&Billig Agentur, Blogbeiträge, Bremen

Du stehst mal wieder vor unlösbaren Problemen? Bist kurz vorm In-die-Tischkante-beißen? Zum Glück gibt es einen ganzen Strauß voll Methoden, die du nutzen kannst, um wieder auf Kurs zu kommen. 

Heute möchten wir dir das Design Thinking vorstellen – eine kreative Problemlösungsmethode, die sich auf die Bedürfnisse der Nutzer:innen konzentriert. Es ist ein iterativer Prozess, der darauf abzielt, innovative Lösungen zu finden, indem er die Denkweise von Designer:innen auf andere Bereiche überträgt. Klingt fantastisch, ne!

Was dir das bringt und wie dir die Methode in deinem Job weiterhelfen kann, verraten wir dir jetzt!

Bist du startklar?

Zum Hintergrund

Bevor es losgeht, hier erstmal ein kurzer Abriss, wie das ganze Zeug überhaupt an den Start kam. Ohren spitzen: 

Im Umlauf ist das Konzept etwa seit den 1960er Jahren und unter dem Buzzword „Design Thinking“ in der Design-Forschungsliteratur zu finden. Im Vordergrund stand die Frage danach, wie Problemlösungen von Designer:innen inspiriert werden können. Doch erst seit den 1990ern setzte sich der Trend auch im Mainstream durch. An vorderster Front stand dabei IDEO, eine erfolgreiche Produktentwicklungsagentur aus den USA. Du kennst sie vielleicht durch ihre wegweisende Gestaltung der ersten Computer-Maus für Apple. Jedenfalls ist so aus den bewährten Methoden ein Ansatz entstanden, der auf den Namen Design Thinking hört. 

Seit 2005 wird das Konzept von IDEO an der Stanford University gelehrt. In Deutschland kam der Durchbruch jedoch erst im Jahre 2007 mit Hasso Plattner, der beim Besuch der amerikanischen Uni völlig von den Socken gewesen sein muss. Erstmals gelehrt wurde die Methode demnach am Hasso-Plattner-Institut der Universität Potsdam. 

Jetzt, wo du Bescheid weißt, gehen wir ins Eingemachte!

Die Puzzleteile

Den Design-Thinking-Prozess kannst du in 6 verschiedene Phasen aufdröseln. Und genau das machen wir jetzt einmal gemeinsam. Wichtig ist, dass du unvoreingenommen und völlig frei von bisherigen Erfahrungen, Vorstellungen und Erwartungen bist (leichter gesagt, als getan). Also Achtung, es geht los:

Schritt 1

Erstmal kapieren, worum es geht. Oder anders: Verstehen  

Wir graben uns tief in das Nutzer:innenuniversum ein. Wir tauchen in den Alltag der Nutzer:innen/ Kund:innen ab, um ihre Bedürfnisse und Herausforderungen zu verstehen. Es ist wie ein Detekt:innenspiel, bei dem wir Geheimnisse enthüllen wollen.

Schritt 2

Guckst du erst mal. Oder anders: Beobachten 

Wir schlüpfen in die Rolle einer Detektivin/ eines Detektivs und beobachten aufmerksam die Nutzer:innen in ihrer natürlichen Umgebung. Wir wollen sehen, wie sie sich verhalten, welche Probleme sie haben und wie sie mit den Dingen interagieren. So können wir wertvolle Einblicke gewinnen und verstehen, was sie wirklich brauchen.

Schritt 3

Jetzt wird es konkret. Oder anders: Definieren

Wir fassen unsere Erkenntnisse zusammen und formulieren eine klare Design-Herausforderung oder Problemstellung. Es ist wie das Setzen eines Ziels für unsere Mission. Außerdem kann an dieser Stelle bereits ein:e “ideale:r Nutzer:in” erdacht werden, dessen Portfolio uns als Leitbild dient. 

Schritt 4

Jetzt wird`s wild. Oder anders: Ideenfindung  

Wir lassen unsere Fantasie frei fließen und generieren eine Vielzahl von innovativen, gerne auch verrückten Ideen. Wir erkunden alle möglichen Ansätze, von den üblichen bis zu den abgefahrensten. Gehe hier am besten nach dem Prinzip Sammlung – Bewertung – Priorisierung vor. 

Schritt 5

Der Spaß kommt ins Spiel. Oder anders: Prototyping 

Wir bauen Prototypen oder Modelle unserer Ideen, um sie greifbar zu machen. Es können Skizzen, Papiermodelle, digitale Designs oder sogar funktionierende Prototypen sein. Stell es dir vor wie LEGO, um unsere Ideen zum Leben zu erwecken. Aber ganz wichtig: ein Prototyp ist niemals perfekt, sondern rein zweckgebunden. Verausgabe dich hier also nicht.

Schritt 6

Es wird ernst. Oder anders: Testen

Wir lassen unsere Prototypen von den Nutzer:innen testen und sammeln ihr wertvolles Feedback. Es ist wie ein Experiment, bei dem wir herausfinden, was funktioniert und was nicht. Anhand des Feedbacks können wir unsere Ideen verbessern und optimieren.

 

Beyond the Box

Geklärt haben wir jetzt schon, in welche Richtung du läufst und welche Etappenziele du dabei hast. Natürlich gibt es aber auch noch (wer hätte es geahnt) eine Handvoll Methoden, die dir in jedem Schritt helfen können, bei deinem Fokus (was war das noch gleich? Ach ja: der/die Kund:in/ Nutzer:in und seine/ ihre Bedürfnisse) zu bleiben.

Um dich jetzt nicht völlig zu überfrachten, haben wir uns zwei Vorgehensweisen ausgesucht, die wir dir vorstellen.

What / How / Why. Oder anders: Häää?

Im Grunde musst du im ersten Schritt nichts weiter tun als zu beobachten. Nicht glotzen, sondern genau hinsehen, um anschließend auf folgende Fragen eine möglichst präzise Antwort zu finden:

What – was siehst du? Jung&Billig Agentur, Blogbeiträge, Bremen

What: Was siehst du? (Im Vordergrund, aber auch im Hintergrund, versuche die Situation möglichst ganzheitlich zu betrachten)

How – wie sollen die Dinge umgesetzt werden? Jung&Billig Agentur, Blogbeiträge, Bremen

How: Wie werden Dinge getan? (Gesichtsausdruck, Intensität etc.)

Why – warum werden die Dinge so getan ? Jung&Billig Agentur, Blogbeiträge, Bremen

Why: interpretiere und versuche die emotionalen Beweggründe zu verstehen

Diese Methode soll dir ein tieferes Verständnis für die echten Bedürfnisse deiner Zielgruppe geben, denn diese können manchmal hinter vordergründigen ersten Deutungen versteckt liegen. 

Übrigens, du kannst diese Methode auch anwenden, um deinen eigenen Arbeitsprozess zu definieren: 

  1. Was macht dein Team
  2. Wie – also mit welchen Tools und Vorgehensweisen und dann
  3. das glorreiche Why

5-Whys. Oder anders: Wer nicht fragt bleibt dumm

Einfacher geht echt nicht und trotzdem selten umgesetzt, weil ein riesiger Berg an Überheblichkeit im Weg steht und dich denken lässt, du wüsstest schon alles. 

Aber manchmal schlummern ungeahnte Erkenntnisse, wenn du genau das machst, was der Titel dir diktiert. Frage dich selbst oder sogar im Interview dein Gegenüber: Warum (und hier setzt du deine ausgängliche Problemstellung ein). Nach jeder Antwort gehst du tiefer und fragst (insgesamt 5 Mal) “Warum?”. 

Grundvoraussetzung: Bleib neugierig und unvoreingenommen oder tu wenigstens so, als wärest du es.

Design Thinking wird in zahlreichen Bereichen angewendet. Dank seiner zugleich offenen und kreativen, jedoch systematischen Vorgehensweise stellt Design Thinking ein strukturiertes Modell dar, das für diverse Fragestellungen und Problembereiche geeignet ist. Also vermutlich auch für viele der Probleme, die sich gerade auf deinem Schreibtisch stapeln. Die flexible Methode fokussiert dabei immer den Menschen, also die Nutzenden/ die Kund:innen. Um ein besonders konstruktives Ergebnis mit diesem Ansatz zu erzielen, sollte auch das bearbeitende Team möglichst divers und interdisziplinär aufgestellt sein.

Ein Beispiel aus der Praxis gefällig?

Im Fall des erfolgreichen Unternehmens Proglove verhalf die Design Thinking Planung zu einem cleveren Ansatz. Der smarte Scan Handschuh wurde vor der teuren Produktion mit einfachen Mitteln simuliert – Laserpointer, Panzertape und Einweghandschuhe! Durch die Beobachtung und Nutzung dieses Prototyps konnten ästhetische, haptische und technische Herausforderungen frühzeitig erkannt und angegangen werden. Eine kostensparende und effektive Vorgehensweise, die zum Erfolg führte.

Ein wahrgewordener Traum…?

Klingt alles nahezu fantastisch, oder? Bedürfnisse und Perspektiven, Empathie, tiefgreifende Erkenntnisse und all das führt zu kreativen und innovativen Lösungen, die gemeinsam in einer motivierten Gruppe durch ein repetitives Vorgehen ausgekundschaftet werden.

Pustekuchen!

Holen wir uns wieder auf den Boden der Tatsachen und lasst uns auch mal einen Blick auf die Schattenseiten werfen:

  • Zeit- und Ressourcenaufwand: Design Thinking erfordert Zeit, intensive Recherche, Prototyping und Nutzertests. Dies kann zu höheren Kosten und einem längeren Zeitaufwand im Vergleich zu anderen Ansätzen führen.
  • Unklarheit und Unsicherheit: Da Design Thinking ein offener und explorativer Prozess ist, gibt es keine garantierte Erfolgsformel. Es besteht das Risiko, dass keine zufriedenstellende Lösung gefunden wird oder dass Ergebnisse unvorhersehbar sind.
  • Mangelnde Integration: Design Thinking kann in manchen Organisationen auf Widerstand stoßen. Die Integration dieser Methode in bestehende Strukturen und Abläufe kann daher oft herausfordernd sein. 
  • Überbetonung der Kreativität: In einigen Fällen kann die Betonung auf Kreativität dazu führen, dass praktische Aspekte vernachlässigt werden. Die Umsetzbarkeit und Rentabilität von Lösungen müssen dennoch berücksichtigt werden.

Nun aber Schluss mit der Schwarzmalerei: Probier es aus und wage dich, im Zeichen des Design Thinking die Grenzen des Vorstellbaren zu durchbrechen, Probleme zur Not auch mit Buntstiften anzugehen und die Welt mit innovativem Tohuwabohu zu verändern.

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